Wussten Sie,

  • dass Igel in der englischen Sprache hedgehogs (hedge = Hecke, hog = Schwein) heißen ?
    Sie grunzen ja auch wie Schweinchen.
  • dass Igel zwar nicht so schnell laufen können wie Feldhasen, aber auf kurzen Strecken sollen sie eine Geschwindigkeit von 10 km/h schaffen und das mit so kleinen Beinchen?
  • dass Igel keineswegs – wie manchmal in Kinderbüchern zu sehen – Äpfel auf die Stacheln aufgespießt transportieren?
    Sie sammeln keine Vorräte in ihrem Bau, sondern fressen an Ort und Stelle und futtern sich in der guten Jahreszeit allmählich eine Fettschicht an, die gleichzeitig der Wärmeisolierung dient. Äpfel fressen sie nicht besonders gerne, aber die Schnecken und Insekten, die an dem auf dem Boden liegenden Obst sitzen. Also, warum sollten sie einen schweren Apfel schleppen? Und wer hilft ihnen, den Apfel wieder vom Rücken abzuladen? Außerdem ist das physikalisch unmöglich. Auf dem Rücken liegen die Stacheln parallel dicht über der Haut (können sich also nicht in irgendetwas hineinpieken) und werden nur bei Gefahr kreuz und quer hochgestellt. Eine heruntergefallene Himbeere könnte dann evtl. auf den Stacheln landen und unfreiwillig transportiert werden, doch niemals ein Apfel. Vor herabfallenden Äpfeln geht der Igel eher in Deckung.
  • dass Igel besonders gerne die kleinen schwarzen Nacktschnecken, Schnecken mit Haus, Drahtwürmer und Regenwürmer fressen, auch manche Käferarten, Ameiseneier und aus dem Nest gefallene Vogeleier?
    Die dicken Wegschnecken mögen sie dagegen gar nicht, weil die sich bei Berührung mit dem Ausstoßen eines zähen Schleims verteidigen können. Vielleicht schmecken sie auch nicht, denn Igel können den Schleim nicht abstreifen so wie sie das bei den kleinen Schnecken tun. Finden sie dagegen ein Gelege mit den relativ dicken Eiern dieser Nacktschnecken, werden Igel diesen Leckerbissen sicher nicht verschmähen.
  • dass Igel den Winterschlaf unterbrechen und ca. alle 15 bis 20 Tage aufwachen? Das Braune Fettgewebe macht das möglich, aber warum die Tiere mit erheblichem Energieeinsatz für mehrere Stunden aufwachen, da ist man verschiedener Ansicht.
  • dass man die Gesamtmenge der Stacheln mathematisch ermitteln kann?
    Man zählt die Anzahl der Stacheln an mehreren 1 cm² großen Stellen möglichst genau und bildet einen Mittelwert daraus.
    Dann misst man die Größe der mit Stacheln bewachsenen Hautfläche und multipliziert den Mittelwert der Stachelzahl mit der Gesamtzahl der cm² der Fläche. Sicherlich verrechnet man sich dabei um einige Stacheln, aber kommt es auf die wenigen an?
    Je nach Größe sollen die Tiere 5000 bis 10000 Stacheln haben.
  • dass es Igel ohne Stacheln gibt?
    Es gibt die Unterfamilie der Haar-Igel, die Rattenigel.
  • dass es Igel nicht nur bei uns gibt, sondern in ganz Europa, Asien und Afrika, aber weder in Amerika noch in Australien?
    Allerdings soll man schon seit einigen Jahren in den USA in Zoohandlungen Igel als Haustiere kaufen können, und dann besteht die Möglichkeit, dass in geeigneten Gebieten ausgesetzte oder entlaufene Tiere in den USA bereits verwildert sind, so wie es bei uns z.B. mit Nerzen und Waschbären passierte. In manchen Tierläden kann man inzwischen auch bei uns Igel kaufen, um sie als Haustiere zu halten.
  • dass Igel bei den alten Ägyptern eine wichtige Rolle spielten?
    Welche Bedeutung Igel damals hatten, weiß man heute nicht mehr. Die Verwendung von Nachbildungen ihres Körpers aus verschiedenen Materialien als standfeste Aufbewahrungsgefäße für Salben und Öl, als Klangkörper oder stilisiert nur zur Dekoration als Nippesfigur könnte man gut verstehen. Man findet sie aber auch in Jagdszenen, in denen sie jedoch nicht als . Beutetier dargestellt werden. Sie könnten eine mystische Bedeutung gehabt haben, denn man hat Igel-Amulette gefunden, und die Darstellungen in den prächtigen Wandmalereien der Pharaonengräber lassen eher den Schluss zu, dass sie, da sie Dämmerungstiere sind, den Verstorbenen auf seiner nächtlichen Reise durch die Unterwelt bei Gefahr warnen und ihm beistehen sollten. Interessanterweise wurden bei den alten Ägyptern Igeldarstellungen auch als Bugzier vieler Schiffe verwendet (Google: Igel im Alten Ägypten (Die Nachtfahrt des Grabherrn im Alten Reich, archiv.ub.uni-heilberg.de/ Altenmüller). Anders als die üblichen Galionsfiguren, die in Fahrtrichtung blicken, schaute der Igel immer zurück ins Boot. Mit der einfachen Erklärung, dass durch diese Stellung ein Knauf entsteht, der bestens geeignet ist, ein Seil darum zu befestigen, das nicht abrutschen kann, wenn das Boot an Land gezogen wird, sind die Wissenschaftler nicht zufrieden.
  • dass das erste bisher nachgewiesene Kinderspielzeug in Tierform ein Igel ist?
    In der Nähe von Stonehenge (Großbritannien) fanden Archäologen in einem etwa 3000 Jahre alten Grab einen in Form eines Igels gemeißelten Stein als Grabbeigabe für ein dreijähriges Kind. Es muss sein Lieblingsspielzeug gewesen sein. (Inzwischen ist man sich nicht mehr so sicher, ob die Skulptur nicht doch ein Schwein darstellt, ein Igelschweinchen also.)
  • dass es Igel bereits seit der Urzeit gibt, nämlich schon am Ende der Kreidezeit, also vor etwa 80 Millionen Jahren?
    Sie könnten Tyrannosaurus Rex noch begegnet sein. Na ja, so knuddelig rund sollen sie damals noch nicht gewesen sein, aber sehr viel verändert haben sie sich auch nicht, obwohl sie sich auf vielen Kontinenten eingenischt haben, nicht fliegen können und auch keine Wanderzüge unternehmen (Ausnahme: Wanderigel der Gattung Aethechinus). Der Kleine Rattenigel soll der unmittelbare und körperlich kaum veränderte Nachfahre des tertiären Necrogymnurus sein, der das älteste echte Säugetier der Welt ist und vor 50 Millionen Jahren lebte.
  • dass Igel mit Maulwürfen und Spitzmäusen verwandt sind?
    Igel wurden bis vor einigen Jahren mit Maulwürfen und Spitzmäusen zu der Gruppe der Insektenfresser (Insectivoren) zusammengefasst, weil Gebiss und bestimmte äußere Körpermerkmale sich ähneln. Doch zeigten genetische Untersuchungen der letzten Jahre, dass die Unterschiede sehr viel größer sind, die Tiere nicht so nah verwandt miteinander sind, wie bisher angenommen. Deshalb bilden sie heute in der zoologischen systematischen Einordnung je eine eigene Ordnung. Insgesamt hat sich in der Systematik sowohl der Tiere als auch der Pflanzen durch die jetzt möglichen genetischen Untersuchungsmethoden Einiges geändert. Sollen sich die Wissenschaftler streiten.
    Hier daher nur ein kleiner Hinweis:Igel werden in 2 Gruppen unterteilt:
    Rattenigel (= Haarigel)Stacheligel (= echte Igel)
    u.a. großer Rattenigelu.a. Kleinohrigel
    kleiner Rattenigel >> u.a. Braunbrustigel
    >> Weißbrustigel
    Langohrigel
    Wüstenigel

    Bei uns kommen nur Braunbrust- und Weißbrustigel vor.

  • Unter dem Suchbegriff „zoologische Systematik Igel“ findet man in den Internet Suchmaschinen weitere recht interessante Informationen zu Igeln und gute Bilder verschiedener Igelarten.